Ich habe gestern einen tollen Fußballabend bei Freunden verbringen dürfen. Auch wenn die Trauer über das Ausscheiden der deutschen Frauen immer noch spürbar war, ist das schon große Klasse, was in den Halbfinals geboten wurde. Zudem konnte ich vor dem Hintergrund meines letzten Moduls – Gender und Ernährung – interessante Beobachtungen machen. Denn so wie gestern gehört sich das eigentlich: Die Frauen sitzen vor dem Fernseher und gucken Fußball, der Mann bringt das Bier und kümmert sich in der Küche ums Essen. Pommes und Burger. Phantastisch! Wobei der Haushalt, in dem ich da zu Gast war, wohl auch nicht ganz gender-repräsentativ ist. Die Statistik würde die Merkmale “männlich, vegan” wohl als Berufskrankheit werten, um so die vorherrschenden Genderdifferenezn nicht anzukratzen und sie so weiter zu reproduzieren.
Was mich gestern noch sehr beeindruckte, war das Interview von Silvia Neid (oder sollten wir sagen: Silvia Knight?), in welchem sie den in der Enttäuschung aufgekommen Rücktrittsgedanken eine klare Absage erteilte. Ihre Motivation für das nächste Tunier hole sie aus dem Rückhalt, den sie u.a. in der Frauschaft erhalten habe, und das Anschauen der Halbfinals im Fernsehen habe sie, bei allem Bedauern, ganz heiß gemacht auf die EM. Nach verlorenem Viertelfinale sich in den Halbfinals für die Zukunft motivieren lassen – das finde ich schon ziemlich groß und hoffe, die Spielerinnen werden ihr nachfolgen!
