Eigentlich sind die beiden ja sehr gegensätzlich, der Herbst und der Frühling – in ihren Motiven, ihren Stimmungen, ihren Farben und Perspektiven. Der eine macht Lust, auf einer tragenden Welle durch den Sommer zu surfen, der andere bereitet auf eine wie auch immer geartete Kuschelzeit vor – mit Tee und Decke oder einfach ein paar heimeligen Emotionen.
Als ich in den letzten Tagen ein Stück des prächtigen Herbstes einfangen wollte, hatte ich ein Déja vu – neben dem Ginko-Baum strahlte vor einem halben Jahr die Fosythie in fast den gleichen Farben.
Auch wenn die Gefühle zu den beiden Jahreszeiten ganz unterschiedlich sind, so ist das Staunen über die Farbenpracht und die Dankbarkeit, in diesem Stauen verweilen zu dürfen, doch vergleichbar – genauso wie die Leidenschaft, den Übergang zwischen dem Kahlen im Winter und der Fülle des Sommers in Bildern festzuhalten. After all, it’s all part of the same mystery.
Dem Frühling und dem Herbst gemein ist die Veränderung, die mal zum Leben erweckt und zum Neuanfang inspiriert, mal einlädt, sich zu erden oder auf die Wurzeln zu besinnen. Letzteres mache ich, wenn ich nach meinen euphorischen Foto-Ausflügen durch den goldenen Herbst wieder auf der Erde gelandet bin. Vielleicht ja auf einem bunten Blätterteppich.


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