Never change a hiking system – Romedio #3

Wir haben die Nacht auf dem Weberhof verbracht auf dem Weberhof verbracht und genießen erstmal ein reichhaltiges Frühstück. Danach geht es bei schönstem Wetter los. Die Aufgabe für heute ist recht simpel, den Berg hoch und den Berg wieder runter, ca. 14 Kilometer, also deutlich weniger als gestern.

Wir genießen den tollen Blick durch das Gschnitztal und beginnen kurz nach Trins mit dem Aufstieg durch den Wald. Es geht über einen urigen Waldpfad recht steil nach oben.

Der Tag gestern steckt uns noch schwer in den Knochen, aber die Aminosäuren machen sich nach einiger Zeit bemerkbar und es geht gut weiter. Aus dem Wald werden mit der Zeit wunderbar blühende Wiesen, ein Traum. Wir kehren für eine erfrischende Saftschorle in der Trunahütte ein, bevor es weiter hoch bis zum Trunajoch geht.

Da meine Socken über Nacht nicht getrocknet waren, musste ich heute auf ein anderes Modell umsteigen, die eigentlich bewährten Antiblasensocken von Wrightsocks. Doch auf der Hütte merke ich schon Druckstellen an der Ferse und muss feststellen: Never change a hiking system. Derzeit läuft es bei mir mit den Wapiti Kompressionssocken in Kombination mit Kompressionstulpen am besten, insbesondere scheint dies eine optimale Prävention der Wanderkrätze zu sein. Ich wechsel also die Socken und weiß nun: im Zweifel lieber nicht waschen.

Kurz bevor wir das Trunajoch erreichen, zieht eine dunkle Regenwolke samt Sturm auf. Christiane sprinted die letzten Meter zum Joch – auf 2152 Meter Höhe – ich ziehe noch schnell was über und sprinte hinterher – irgendwie in dem Glauben, dass es auf der anderen Seite besser aussehen würde. Ich erblicke dann aber nur noch mehr Wolken und einen halb gefrorenen See. Wir haben aber letztlich wahnsinniges Glück. Einige hundert Meter weiter bergab steht eine kleine Hütte, bei der wir das Ende des Schauers abwarten können – und schließlich trocken weiterlaufen.

Jetzt geht es von 2100 Höhenmeter bergab auf 1400 Höhenmeter, das ganze faszinierende Flora-Programm zurück – als würde man durch riesige Terrassengärten laufen, auf jeder Ebene eine andere Mischung aus Pflanzen.

Die Aussicht auf dem Joch war umwerfend, wir können uns an dem Panorama gar nicht sattsehen. Nur zu einem Punkt schaue ich immer wieder, drüben auf der anderen Seite des vor uns liegenden Tals – auf das Joch, über das wir morgen laufen.

Bis dahin warten aber erstmal zwei Betten in einem Aufenthaltsraum eines Gasthauses auf uns – eine andere Unterkunft haben wir in Obernberg leider nicht gefunden. Doch als Pilgerinnen sind wir damit höchst zufrieden und werden am Abend mit einem unfassbar schönen Regenbogen belohnt.

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