How to Start a Pilgrimage – Pilger-Trainingscamp #1

Diesmal haben wir das große Pilger-Abenteuer nicht für die Osterferien, sondern für den Sommer geplant, und so viel kann ich schon mal verraten: es soll alpin werden. Da uns die anvisierten Gipfelbesteigungen ordentlich Respekt einflößen, haben wir uns kurzerhand in ein vorbereitendes Pilger-Trainingscamp in den Vogelsberg begeben, nämlich auf den Vulkanring.

Den besonderen Trainingscharakter der Tour macht vor allem die Exit-Option aus: die Anreise nach Laubach dauert keine 30 Minuten, und ein rettendes Familienmitglied könnte uns wohl von jedem Punkt der Route aus ohne größeren Aufwand dorthin zurückbringen, sollten das mittelhessische Aprilwetter oder andere Widrigkeiten es erfordern.

Die erste Etappe führt uns von Laubach 20 Kilometer durch sanfte Hügel bis nach Eichelsdorfs (Nidda). Mit dem Wetter haben wir heute unverhofftes Glück, genießen eine Mittagspause im Sonnenschein und die sich langsam in ein lebendiges Grün färbende Landschaft mit teilweise tollen Ausblicken – oder dürfen unseren Blick in einem schier endlosen Meer aus fantastisch duftendem Bärlauch versenken.

Lektion Nr. 1 des Trainings: einen guten Start hinlegen. Dafür gibt es insbesondere zwei notwendige Bedingungen: erstens eine nicht ganz so weite Strecke. Zu den offiziellen Streckenangaben sind aus eigener Erfahrung immer ca. zehn Prozent hinzurechnen, dahin sind wir mit offiziellen 18 Kilometern heute gut, aber an der oberen Grenze gelegen. Zweitens ein angemesses Rucksack-Gewicht. Ich lag heute all inclusive bei 9 kg, diesen Wert sollte ich in den Alpen (und auch sonst nirgends!) definitiv nicht überschreiten, auch wenn ich damit die 10-Prozent-Regel (des Körpergewichts) bereits gebrochen habe.

Auch wenn wir hier keine exotischen Landschaften durchstreifen, hat das Unterwegssein im Frühling doch seinen ganz eigenen und besonderen Charakter, der auch hier auf heimischen Wanderwegen deutlich spürbar ist und damit eine wunderbare Verbindung zu den Erlebnissen in Italien und Portugal in den letzten Jahren schafft.

Unser Ziel in Eichelsdorf ist zunächst mal der lokale Bäcker im Rewe, schließlich gab es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit (werkstags geschlossen) und ich hatte mich schon auf einen Kaffee gefreut, seit wir am Morgen an den Eiscafés Laubachs vorbeigegangen waren. Und als wir dann dort mit Kaffee und Schokomuffin saßen, hinter uns das Gepiepe der Kassen, der Ausblick auf den Rewe Parkplatz, da hat es sich doch ganz zauberhaft nach Italien angefühlt…

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